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Tipps und Tricks für Ihren Welpen

Ein Welpe kommt!
Tipps und Tricks für ein wunderschönes, erstes Lebensjahr

 

Ach… Katzen- und Hundebabys sind wohl einer der herzerwärmendsten Anblicke, die es gibt. Und gleich vorab: mit der Entscheidung, einen Welpen bei Ihnen zu Hause aufzunehmen, treffen Sie gleichzeitig die Entscheidung für ein gesünderes Leben. Nachweislich ist der tägliche Spaziergang gut für das Herz-Kreislauf-System, man muss ja auch bei Wind und Wetter vor die Türe (und tut das auch noch gerne!)
Für die Psyche ist der Spaziergang auch gut, und dass sage ich Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung: Laufen, frische Luft, Weitsicht und freie Gedanken verbinde ich mit der abendlichen Gassi-Runde  mit unserer Boxer-Hündin Yolle. Es ist für mich wie der Abschluss eines Tages, wenn ich hier rund um unser kleines Auenland unterwegs bin.
Nun aber zurück zum Thema:

Fütterung:

Sie haben nun Ihr kleines Schätzchen bei sich zuhause. Als Futterhersteller möchten wir deshalb direkt auf die Nahrung eingehen.

Vorallem der erste Tag im neuen Zuhause ist von vielen neuen Eindrücken geprägt; die Wurfgeschwister sind nicht mehr da, alles riecht anders, die Menschen und das Zuhause sind neu. Geben Sie Ihrem kleinen Hund jetzt Zeit. Wir finden es nicht richtig, wenn auch noch das Futter in diesen ersten Stunden neu ist. Und auch wenn Sie mit dem Züchter-Futter erst einmal nicht ganz einig sind, finden wir, dass eine weitere Neuerung dem kleinen Schatz erst einmal erspart werden darf. Die Umstellung zu unserem Welpen Futter hat in der Geschichte von Auenland selten zu Problemen geführt. Das klappt also auch nach einer Woche Eingewöhnung im neuen Heim ganz prima.  

Wir setzen bei der Welpen Fütterung konsequent auf Geflügel-Produkte. Das hat einen Grund: es ist leichter zu verwerten wie Rindfleisch, und alles, was die Verdauung bei einem jungen Organismus erleichtert gilt als Pluspunkt. Viele Dinge, ernährungsphysiologisch betrachtet, brauchen Sie in den ersten Wochen nicht. Ein grundsolides Basisfutter, das explizit für Welpen konzipiert ist und ein wenig hochwertiges Öl reicht im Prinzip schon aus, um Ihrem Welpen alles zu bieten, was er für das Wachstum benötigt. Bei großen Rassen kann ein Gelenksaufbau-Präparat ab dem 5. Lebensmonat als Kur sinnvoll sein. 
Wir empfehlen möglichst 4x täglich in den ersten Wochen zu füttern. Kleine Mengen kann der kleine Magen leichter verdauen. 3x täglich ist noch okay, 2x oder gar 1x ist zu wenig, bzw. ist die Fütterungsmenge dann zu groß.

 

-Stellen Sie Ihrem Welpen immer genügend frisches, möglichst gefiltertes Wasser zur Verfügung. 
-Wir empfehlen, das Gewicht Ihres Welpen regelmäßig zu kontrollieren, damit die Futtermenge optimal angepasst werden kann.
-Ein Welpe sollte eher hager als zu dick heranwachsen. Vor allem bei großwüchsigen Rassen können Übergewicht später Gelenkbeschwerden auslösen. Wenn die Rippen nicht sichtbar aber spürbar sind, ist es optimal.
-Erwärmen Sie die Nahrung immer mit ein wenig heißem Wasser und lassen Sie sie dann abkühlen, bis sie lauwarm ist. Das schont die Magenschleimhäute besonders und sorgt für einen optimalen Wasserhaushalt im gesamten Organismus.
-10 Minuten nach der Fütterung sollte der Napf weggenommen werden. Alles, was Ihr Welpe bis dahin übrig gelassen hat, ist zu viel.
-Füttern Sie stets abwechslungsreich und kombinieren Sie unsere Produkte gerne 1-2x/ Woche mit frischen Vitaminen (z.B. einem geriebenen Apfel). Auch Eiweiße des lebendigen Tieres in Form von Hüttenkäse oder Quark, in Kombination mit einem Löffel Honig, stärken den jungen Organismus.
-Ein hochwertiges Öl sollte ab dem Welpen-Alter beigefügt werden.
-Zum Kauen braucht der junge Hund Kauartikel oder Knochen, die er nicht sofort schlucken kann. WICHTIG: Lassen Sie Ihren Welpen mit Kauartikeln NIE UNBEAUFSICHTIGT- sonst droht im schlimmsten Fall Erstickungsgefahr!
-Ihr Welpe muss nun viel lernen- und das geht besonders gut mit kleinen Leckerchen. Achten Sie jedoch darauf, dass er sich daran nicht satt frisst. Viele Hunde lassen sich auch mit einem Spielzeug als Belohnung trainieren.
-Kontrollieren Sie regelmäßig die Ohren, das Gebiss und den Körper des Welpen. Ihr Hund muss lernen, die Begutachtung zu tolerieren. Damit können Verletzungen oder andere Probleme schnell erkannt werden und auch schnell vom Tierarzt kontrolliert werden. Auch die regelmäßige Fellpflege muss sein, nicht nur bei kurzhaarigen Rassen. Verbinden Sie diese Kontrolle mit etwas Positivem. Ihr Hund wird Sie bald dafür lieben. 

Wir empfehlen die Fütterung der Welpenkost bis die Wachstums-Entwicklung abgeschlossen ist. Und dieser Zeitpunkt ist von Rasse zu Rasse, und auch innerhalb der Rassen recht unterschiedlich. Es gibt jedoch Anzeichen, die Sie als Besitzer durchaus als Pubertät erkennen können, wie beispielsweise die körperliche Geschlechtsreife und der welpenartige Spieltrieb, der sich während des ersten Jahres verändert. Die Mädels werden läufig als erster Schritt ins Erwachsenenalter, die Jungs fangen dann an das Beinchen zu heben. Man kann es schon auch ein wenig mit der menschlichen Entwicklung vergleichen. Während die meisten Jugendlichen mit 13 Jahren zwar geschlechtsreif sind, ist das Verhalten noch alles andere als erwachsen. Auch körperlich bilden sich die Welpen erst in die Höhe aus, später dann in die Breite. Die sichtbare körperliche und schnelle Entwicklung endet dann ca. mit 9-12 Monaten, und damit auch die Fütterung. Nicht nur die Futtermenge (wird im Verhältnis weniger) sondern auch der Umstieg aufs Erwachsenenfutter setzt jetzt ein.
Die komplette Entwicklung ist damit noch nicht abgeschlossen. Wir meinen, dass Hunde zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr vollständig ausreifen, charakterlich und körperlich.

Haben Sie Fragen zur Fütterung Ihres Welpen oder Junghunds? Wir sind jederzeit gerne für Sie da.

 

Erziehung:

Nun, wir sind keine Hundetrainer und deshalb gibt’s an dieser Stelle weniger Wissenschaft und Studienlage. Generell lässt sich jedoch anmerken, dass der Ursprung eines Hundes meist auch die Berufung des Tieres darstellt. Ein Hütehund hütet gerne, ein Jagdhund jagt eben gerne. Gegen diese Genetik lässt sich trainieren, leichter ist es jedoch für Hund und Halter, mit dieser Genetik zu gehen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Entscheidung für ein Tier auch die realistische Reflektion der eigenen Lebenssituation sein sollte.
Erziehung fällt dann leicht, wenn Sie sich vorab für einen Hund entscheiden, der sich in ihr Leben einfügen kann. Wenn Sie (Hunde-) Sport machen möchten, dann passt ein intrinsisch motivierter Hund, der diese Sportlichkeit mit Ihnen lebt, und das beim ersten Fingerzeig.
Wenn Sie sich für eine bestimmte Rasse oder auch einen Hund aus dem Tierschutz entscheiden, dann nehmen Sie Kontakt zum Züchter oder der Pflegestelle auf. Dort erreichen Sie den „Profi“ der Ihnen einen Hund empfiehlt und mitgibt, der zu Ihrer Lebenssituation passt.  
Und das Wichtigste zum Schluss: Liebe.
Behandeln Sie ihr Tier nur gut. Wenn etwas nicht gleich klappt, dann fragen Sie einen Hundetrainer nach Rat.

Halsband oder Geschirr:

Ganz einfach: Zerren Sie nicht am Hals und schonen Sie das Genick des kleinen Hundes. Manche Hunde laufen ganz ohne Leine direkt neben Frauchen oder Herrchen, andere brauchen etwas Führung. Wir meinen auch hier: gehen Sie zum Hundetrainer oder lassen Sie sich wiederrum von fachlicher Seite beraten, wie etwa bei LIRADU in Seligenstadt. Sie fertigt in Handarbeit Halsbänder und Geschirre. Dort sind Sie mit Ihren Fragen bestens aufgehoben. Hier geht’s auf die Seite von LIRADU.


Züchter oder Tierschutzhund:

Wir dachten uns, dass es doch auch hier sinnvoll sein könnte, beide Seiten einmal zu Wort kommen zu lassen. Deshalb haben wir uns 2 langjährige Kunden aus unserer Kartei gepickt (Eine Züchterin und eine Tierschutz-Engagierte), dort angerufen, und für Sie folgende Interviews gehalten. Beide, so vorab für Sie als Leser, arbeiten mit Herz und Verstand und plädieren am Ende gemeinsam für Eines: Machen Sie sich über den Züchter bzw. den Vermittler schlau! Sie werden Ihnen einen Welpen oder Hund vermitteln, mit dem Sie glücklich werden.

Wir sprechen mit Mira Wilke. Frau Wilke züchtet seit 2005 Havaneser aus Leidenschaft zur Rasse und zum Tier.
A: Frau Wilke, was spricht für einen Hund aus Ihren Händen, bzw. aus dem Wurf von einem Züchter?
W: Die Boni der VDH-ZüchterInnen für den Kunden sind vielschichtig. Nachweislich werden die Muttertiere nicht so oft belegt und der
Rassestandard wird eingehalten. Bei uns herrschen Pflichtuntersuchungen der Zuchttiere, über die die meisten ZüchterInnen sogar hinausgehen. Die Vorfahren stehen in der Ahnentafel, wo man sich weiter informieren kann. Man unterstützt mit dem Kauf eines Welpen bei anerkannten und seriösen ZüchterInnen auch eine überwachte Zucht. Wir werden vom Veterinäramt überprüft, ob sich die örtlichen Gegebenheiten für die Hundezucht eignen und auch die züchtende Person wird unter die Lupe genommen hinsichtlich der Eignung. Bei der Zuchtzulassungsprüfung werden die Hunde bzgl. des Rassestandards begutachtet. Der Verband kontrolliert uns bei der jährlichen Zwingerkontrolle zusätzlich. Wer einen Hund vom Züchter übernimmt, weiß im besten Fall alles von seinem Welpen. Aus dem Tierschutz kann man viele Dinge selbstredend oft nicht wissen, viele Hunde leben jahrelang auf der Straße. Und eine Sache muss ich ja jetzt auch direkt sagen: Man weiß auch bei einem Welpen aus Züchterhand, was der Hund bisher gefressen hat und dass sich der Hund dadurch grundlegend gut ernährt hat in den ersten Lebenswochen.
A: Wer entscheidet, welcher Welpe in welchen Haushalt einziehen darf?
W: Oh, das ist ganz verschieden. Ich kenne ZüchterInnen von anspruchsvollen, noch sehr ursprünglichen Rassen, die entscheiden mit der achten Woche dass zum Beispiel Hund 1 zum Schäfer geht, Hund 2 zum Rentner und Hund 3 zur Familie mit kleinem Kind. Denn bei diesen Rassen sind manche Hunde wirklich für bestimmte Aufgaben wie die Jagd gemacht, und dort werden diese Hunde dann auch glücklich. Der Havaneser dagegen ist immer ein Begleit-, Gesellschafts-, und Familienhund. Ich hatte in meiner Zucht noch nie einen Welpen, der eine andere Berufung hatte. Der Havaneser nimmt das was man ihm bietet, aber er fordert selten etwas ein. Und er fühlt sich immer wohl in der Familie. Der höchste Anspruch an eine Familie, die einen Hund von mir möchte, ist die Zeit. Der Havaneser
ist gesellig. Wenn diese Leute dann auch noch Spaß an und mit einem Hund haben, dann ist der Havaneser schon richtig. Das ist dann auch schon fast egal, welcher Hund aus dem Wurf es letztendlich wird. Wenn Havaneser mal keine Action in Form von ausgiebigen Spaziergängen angeboten bekommen, dann ist das eben so- aber er beißt deshalb keine Möbel kaputt. Aber wenn man ihnen etwas anbietet, sei es ein Ausflug in den Wald, etwas Agility im Garten, kleine Kunststücke erlernen, dann freuen sie sich wie verrückt. Es gibt Rassen, die fordern viel mehr.
Die Leute kommen manchmal mit ganz anderen Vorstellungen in Punkto Welpenvergabe. Manche Interessenten denken, dass der Welpe auf sie zukommt. Wenn man den Wurf aber fünf Mal besucht, kommt garantiert jedes Mal ein anderer Welpe zuerst an. Am Ende ist das ein wenig unromantisch, da die geblümte Vorstellung, bevor man das erste Mal zu Besuch ist offensichtlich von der  Realität etwas getrübt wird. Meistens teile ich die Welpen früh zu. Dann ist das bei Besuchen schon etwas anderes, wenn der eigene Hund dann beobachtet werden kann. Viele kaufen dann direkt das Lieblingsspielzeug, weil die Kunden auf den Fotos und Videos, die ich satt und reichlich versende bereits sehen, welches Spielzeug der Welpe besonders gerne mag.

A: Ab welchem Alter dürfen die Welpen besucht werden?
W: Ab der 4. Woche empfangen wir Interessenten. Aber so richtig viel los ist da noch nicht. Spannend wird es dann ab Woche 7 oder 8. Mit 10 Wochen gehen die Kleinen dann bereits ins neue Heim. Kleine Hunderassen sind meist ca. 1 Woche in der Entwicklung hinterher. Der VDH verpflichtet uns die Welpen zu impfen. Das passiert im Alter von 8 Wochen, dann sollten noch mindestens 10 Tage vergehen bis der Impfstoff seine volle Wirksamkeit entfaltet hat. 
A: Welche Fragen sollten Interessierte jedem Züchter stellen? Was kann man selbst recherchieren, um bei  seriösen ZüchterInnen zu landen?
W: Als erstes muss der Welpe Papiere haben. Vorzugsweise welche vom VDH. Hinsichtlich dessen empfehle ich einen Blick auf die Seite wuehltischwelpen.de zu werfen. Die Mitgliedschaft im VDHs lässt sich jederzeit einsehen. Es gibt aber noch einen weitere  Gedanken und Anhaltspunkte als nur die pure Mitgliedschaft im Zuchtverbandes. Für mich sind seriöse und gute ZüchterInnen die Personen, die ihr Herz an die Tiere vergeben. Und auch das lässt sich bei einem Besuch recht gut erkennen: man schaut sich dann den Pflegezustand der Hunde an. Das kann jeder einfach kontrollieren. Wie sehen die Zähne aus? Sind die Hunde gepflegt? Sind die Krallen geschnitten? Auch, ob die Tiere menschenbezogen sind, oder gar Angst vor dem Züchter haben. Das sind Feinheiten, und die sind wichtig. Das sagt so viel über den Umgang mit den Tieren aus. Natürlich gibt es schwarze Schafe. Es gibt Havaneser ZüchterInnen, die ihre Hunde im Zwinger oder außerhalb des Wohnraums halten. Das kann man nicht übers Herz bringen, wenn man weiß, wie menschenbezogen diese Rasse ist. Und wenn man als Kunde so etwas auch nur vermutet oder mitbekommt, dann darf man auch umdrehen und wieder gehen. Das Bauchgefühl  muss schon passen. Von beiden Seiten. Wenn die Leute von weit weg sind, lass ich mir auch schon mal ein Video und/oder Fotos als Home-Story schicken. Ich will dann wissen, wo der Welpe schläft, lebt und frisst. Auch ob der Garten sicher umzäunt ist oder die Gitterstäbe am Balkon zu weite Abstände haben. Ob die Treppe eine Gefahr für den ungestümen Welpen darstellt. Ich bringe die Welpen sehr gerne und nach Möglichkeit zu seiner neuen Familie am Tag der Abgabe oder besuche mit dem Welpen die Leute vorab. Als Begleitung darf ein älterer Hund mit, der sicher bei der Autofahrt ist und dem Welpen unmissverständlich zeigt wie man sich im Auto zu benehmen hat. Somit ist die Fahrt mit einem älteren Tier für die Welpen nach vielleicht noch anfänglichem Gejammer meistens entspannend, und die Ankunft im neuen Zuhause ein Kinderspiel: der ältere Hund geht auch in dem fremden Haushalt ganz selbstbewusst voran. Der Welpe tappelt fröhlich dann immer hinterher. Wenn der Welpe dann vertieft ins Spiel mit seiner neuen Familie ist, geh ich lautlos raus. Das ist der sanfteste Auszug, den man einem Welpen bieten kann, finde ich.
A: Danke für’s Gespräch und schön, dass es so tolle Züchter gibt!

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Wir sprechen mit Margit Jung-Scholz. Sie ist seit über 30 Jahren im Tierschutz aktiv und war gerne dazu bereit, folgende Fragen zu beantworten.


A: Was spricht für einen Tierschutz-Hund?
J: Da sind Hunde, die da sind. Die brauchen einen Platz. Und ein Zuhause. Ein Hund, der in Not ist, weil er falsch vermittelt wurde, oder krank ist muss genauso ein neues Zuhause finden dürfen. Es sind meist Opfer von unseriösen Züchtern und auch Vermittlern, die die Hunde, wenn es Probleme gibt nicht zurück nehmen. Eine seriöse Stelle nimmt den Hund wieder zurück, und vermittelt erst gar nicht unpassende Mensch-Tier-Paare. Es geht auch jetzt schon los mit den ersten „Corona-Rückläufern“. Zuerst kaufen sich die Leute für viel Geld einen Welpen, und stellen dann erschrocken nach einer Woche fest, dass so ein Tier Arbeit macht. Das Hauptargument für die Aufnahme eines Tieres aus dem Tierschutz ist die Herzensentscheidung, einem übrig gebliebenen Tier ein schönes Leben zu geben.  

A: Wer entscheidet, ob ein Hund vom Tierschutz-Verein in einen Privathaushalt gehen darf?
J:  Erst einmal kommen die Standartabfragen, die die Tierschutzorganisation wissen muss. Zum Beispiel aus wieviel Personen besteht der Haushalt? Stehen alle Personen hinter einem Hund? Ist es gewährleistet, dass der Welpe die ersten Wochen wirklich rund um die Uhr betreut ist? Dann checken wir die Wohnsituation. Wohnt man zur Miete, muss die Zustimmung des Vermieters vorhanden sein. Auf diese Frage habe ich immer großen Wert gelegt. Unser Ziel ist es ja, den Hund das letzte Mal in seinem Leben zu vermitteln.   
Am Ende entscheiden ein oder mehrere Mitglieder des Vorstands des Vereins und selbstverständlich die Pflegestelle des zu vermittelnden Hundes. Denn dort, wo der Hund untergebracht ist, kennt man das Tier am besten. Dann können mit der Pflegestelle weitere Fragen geklärt werden, wie zum Beispiel ob der Wunschhund mit Kleinkindern oder mit anderen dort bereits lebenden Hunden oder Katzen gut zusammenpasst.

A: Wie lerne ich den Hund kennen?
J: Erst nach der Klärung vieler Fragen wird mit dem Interessenten ein Termin vereinbart und es findet ein Besuch bei der Pflegefamilie statt. An diesem Termin unterhält man sich dann. Man sitzt zusammen, spricht viel und geht dann mit dem Hund auf einen Spaziergang. Das sind ja auch wichtige Fragen, die auf den neuen Besitzer zukommen: Wie verhält sich der Hund draußen? Kann er schon schön an der Leine laufen?
Wenn alles wunschgemäß gelaufen ist machen wir einen Gegenbesuch und schauen, ob das alles so zutrifft. Und wenn das alles stimmig ist, kann der Hund abgeholt werden. Natürlich gibt es dann einen Vertrag, der beinhaltet, was laut Tierschutzgesetz nicht sein darf. Und dass man verpflichtet ist, das Tier entsprechend zu halten. Zwinger-Haltung ist bei uns immer untersagt, genauso wie ein Zuchtverbot. Wir versuchen grundsätzlich, den Kontakt zu halten. Wenn Fragen aufkommen, sind wir als Pflegestelle der Ansprechpartner. In der Regel klappt die Vermittlung, weil wir eben auch gelernt haben, wie man gute Arbeit macht.

A: Welche Fragen sollte man in jedem Fall der Tierschutzorganisation stellen, was kann man selbst recherchieren?
J: Ich warne grundsätzlich vor „Internetbestellungen“ oder ebay-Kleinanzeigen mit Welpen aus dem Kofferraum, vor allem, wenn die Annonce auch noch aus dem Ausland ist. Finger weg. Es ist in der Regel so, dass deutsche Organisationen mit ausländischen Organisationen zusammenarbeiten. Problematisch wird es in dem Moment, wenn die Flut an Hunden so groß ist, dass die dort tätigen Ehrenamtlichen die Hunde nicht persönlich kennen. Auf der sicheren Seite ist man deshalb eher, wenn man nach einem Hund schaut, der bereits in Deutschland in einer Pflegestelle lebt. Der Hund ist dort bereits bekannt und kann deshalb viel individueller und besser vermittelt werden. Sie bekommen als Interessent dann auch Fotos und Videos. Man muss das Ganze auch etwas aus der Hundesicht betrachten.
Hunde, die von Spanien oder der Türkei direkt mit dem Flieger oder stundenlangen Autotransporten hier her kommen, sind erst einmal mit bekannten Hunden und in einer Gemeinschaftsstation besser untergebracht. Man muss sich vorstellen, dass die Hunde zum Teil noch nie in einer Wohnung oder einem Haus gelebt haben. Diese Tiere brauchen eine Chance, damit sie sich hier erst einmal akklimatisieren können. Die Hunde kennen keinen Staubsauger, keinen Fernseher. Ob Welpe oder Adult, die wenigsten sind stubenrein. Für diese Hunde ist es leichter (vorerst) von Leuten betreut zu werden, die sich damit auskennen. Natürlich kann’s gut gehen, direkt von dort. Die bessere Variante ist jedoch die Pflegestelle dazwischen, vor allem beim Ersthund und ohne Erfahrung mit Tierschutzhunden.
Gute Organisationen werden den Interessenten immer die Möglichkeit bieten, die Hunde mehrfach zu besuchen und sie kennen zu lernen. Und damit trifft man eine wesentlich sicherere Entscheidung wie über ein Foto von Gott-weiß-nicht-wo. Ich kenne viele im Ausland tätige Ehrenamtliche, da kann ich mich verlassen. Wer solche Leute aber nicht wirklich privat und gut kennt, sollte das nicht machen.
A: Als Futtermacher und der täglichen Konfrontation mit allen möglichen Krankheiten noch die Frage nach der Gesundheit der Tiere. Wie sieht es damit aus?
J: Viele Vereine vermitteln Hunde aus dem Ausland. Diese werden meist direkt im Ausland einmal vom Tierarzt dort durchgecheckt. In aller Regel werden die Hunde wenn sie hier angekommen sind nochmals komplett untersucht. Vorwiegend auf alle Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose und Herzwurm. Da werden auch keine Schnelltests verwendet, sondern mit Blutabnahme und Titerbestimmung. Diese Nachweise bekommen die Kunden. Bei Auffälligkeiten werden die Tiere erst behandelt und dann in die Vermittlung übergeben.
Natürlich kann nach Absprache auch ein in Rekonvaleszenz befindliches Tier abgegeben werden, wenn mit den neuen Besitzern Tablettengabe oder veterinärmedizinische Überwachung vereinbart wird.
Genau das alles ist seriöser Tierschutz, und so sollte es sein.
A: Danke für’s  Gespräch und dass es so tolle Tierschützer gibt.
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Wichtig zum Schluss:
Googeln Sie besser nicht! Oder googeln Sie nach einem Experten, rufen Sie dort an, und sprechen Sie über Ihre Frage oder Ihr Problem. Sie kommen damit schneller, nervenschonender und zuverlässiger zum Ziel.

Bleiben Sie und Ihr Tier gesund! 
Herzlich, 
Anna Jetter und das gesamte Team von Auenland-Konzept

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