Liebe Freunde und Kunden von Auenland,
bald ist wieder Valentinstag. Ganz ehrlich: wir lieben den Valentinstag und finden die Idee mit der Liebe zum Tier und die vielen anderen kleinen Dinge, die Ihre Tiere glücklich machen toll. Wir fragen uns aber auch, ob das denn wirklich sein muss. Vermenschlichung, Geschenke fürs Tier, oder eine Valentins-Aktion für unsere Kunden.
Wie viel Vermenschlichung brauchen wir in unserer Partnerschaft zum
4-Beiner?
Und überhaupt: Vermenschlichung, was ist das eigentlich für ein Wort?
Wir meinen, ein in unserer Kultur gereiftes Stück Respekt gegenüber dem Haustier. Respekt und Rücksichtnahme sind wertvoller denn je: gegenüber Freunden, beruflich, familiär, gesellschaftlich oder eben auch gegenüber unseren Haustieren.
Wir alle wurden von unseren Eltern genau so erzogen. Sie sagten uns: „Eine Katze (oder ein Hund) wird vorsichtig gestreichelt, Du musst lieb sein!“, „Ein Hund muss täglich Gassi gehen!“ oder „Hast Du an das Katzenfutter gedacht?“.
Viele wachsen Seite an Seite mit einem Tier auf. Nicht selten ist dieses erste Tier der beste Freund während der Kindheit und wird für immer unvergessen in unseren Herzen bleiben. Erinnern Sie sich daran? Wir kennen nach Jahren noch genau die Charaktereigenschaften, die Vorlieben, den Gang des Tieres und viele weitere Einzelheiten. Hier, in unseren Kulturkreisen leben wir mit unseren Tieren wie mit Familienmitgliedern.
Nicht weit von uns entfernt, südlicher und östlicher von unserem schönen (Auen)Land, aber immer noch in Europa, gibt es diese Kultur (noch) nicht. Dort werden Hunde und Katzen verscheucht. Dort werden Hunde und Katzen mit einer rostigen Eisenstange totgeschlagen, wenn sie verwahrlost nach alten Lebensmitteln am Stadtrand suchen. In diesen Ländern gibt es Tötungsstationen und Tierschützer, die versuchen die Streuner zu kastrieren. Und bei uns haben wir das Gegenteil: Kommt eine Katze nicht vom Auslauf zurück, oder entwischt ein Hund von der Leine, wird alles mobilisiert um das Haustier wieder zurück zu bekommen. Doch auch bei uns gab es andere Zeiten. In den 70ern konnte man den Dalmatiner- oder Collie-Welpen (wegen Lassie natürlich beliebt!) noch im Katalog bestellen. Der Welpe kam dann am Bahnhof in einem Karton an. Oder fragen Sie einmal zwei oder drei Generationen vor Ihnen nach: Damals wurden die weißen Boxerwelpen oder andere unerwünschte Tiere im Wasserfass ertränkt nach der Geburt. Damals gab es noch keine Tierkliniken, die Zahnstein entfernten, oder gar Kieferchirurgie bei Haustieren. Es gab auch noch keine Agility-Turniere und auch keine Katzen, die heute als vollwertige Sozialpartner klickernd durch einen Reifen springen. Viele von diesen heute unvorstellbaren Dingen waren einfach nur „eine andere Zeit“. Wir leben heute moderner und reicher und sind besser vernetzt. Forschung und Technik, gerade im Gesundheitswesen des Tieres, sind heute ebenso wie im Humanbereich wesentlich weiter vorangeschritten und tierische Leiden wie ein Schilddrüsenproblem oder gar Krebs auch beim geliebten 4-Beiner therapierbar.
Das ist gut so.
Der Respekt, die Zuneigung, das Sorgen und Kümmern und somit das Vermenschlichen heute und hierzulande ist doch wirklich eine ganz wunderbare Sache. Und immer, wenn wir Bilder von Hunden oder Katzen sehen, die angezogen werden wie Kinder oder Puppen, dann ist das zwar nicht unser Geschmack, aber immer noch besser als die rostige Eisenstange. Und deshalb gibt’s bei uns auch dieses Jahr eine Aktion zu Valentinstag.
Alter Quelle-Katalog aus dem Archiv:
Quelle: Stephan Rumpf (1)
Auf diesen Fotos sehen Sie lauter Auenländer: 
(1) gefunden bei der Süddeutschen Zeitung. Abgerufen am 09.02.2022 / https://www.sueddeutsche.de/bayern/25-jahre-bayerisches-wirtschaftsarchiv-rassehunde-im-quelle-katalog-1.1052735